Liebe Tierfreunde,
auch eine Bauernhofkatze hat das Recht zu Leben!
Im Juni erreichte uns mitten in der Nacht ein Anruf. Der Anrufer berichtete uns von einer Bauernhofkatze die angefahren und verletzt auf der Straße liegt. Er habe den Besitzer darauf angesprochen, dieser meinte er solle sie liegen lassen, das regelt die Natur.
Da der Mann nicht dabei zusehen konnte wie Lenita leidet, wollte er sich Ratschläge von uns holen, wie er ihr Leben direkt auf der Straße möglichst kostengünstig beenden könne.
Schockiert über diese Aussage baten wir ihn Lenita auf Vereinskosten in die nächste Tierklinik zu bringen. Der Anrufer stimmte glücklicherweise zu. In der Tierklinik wurde schnell klar, dass Lenitas Leben nur durch eine Operation und eine sehr lange Nachbehandlung gerettet werden kann. Es war zwar zu diesem Zeitpunkt unklar, ob sie ihr Bein behalten könne, wir wollten es jedoch versuchen.
Bei einer Röntgenkontrolle ereilte uns eine Überraschung: Lenita hatte schon einige Zeit zuvor einen anderen Unfall, bei dem sie sich einen Beckenbruch zuzog. Da sich darum niemand gekümmert hat, verheilte dieser langsam und nicht optimal.Lenita muss ungeheure Schmerzen gelitten haben, zudem nagenden Hunger, da eine verletzte Katze nicht jagen kann.
Es ist schon ein Wunder dass sie den ersten Unfall überlebt hat, so ganz ohne medizinische Betreuung. Ein weiteres Wunder stellt Unfall Nummer 2 dar.
Lenita hat wohl schon einige ihrer 7 Katzenleben aufgebraucht, was aber auch sicherlich mit ihrem bisherigen Wohnort an einer stark befahrenen Straße zusammenhängt.
Seit Juni muss Lenitas Verband nun alle 2 Tage gewechselt werden. Glücklicherweise lebt sie auf einer erfahrenen Pflegestelle mit medizinischer Ausbildung, sodass der Verbandwechsel von ihr selbst durchgeführt werden kann und nur ab und zu eine Wundkontrolle durch den Tierarzt erfolgt.
Mittlerweile ist ihr Beinchen fast verheilt. Das letzte Stück konnte jedoch leider ohne Operation noch nicht ganz zuwachsen. Deswegen wurde Lenita letzte Woche ein weiteres mal operiert: Vom Bauch wurde etwas Haut entnommen und auf ihr Bein verpflanzt. Beide Operationen, die tierärztlichen Wundkontrollen und das Verbandmaterial belasten unsere Vereinskasse sehr.
Leider ist Lenitas Geschichte aufgrund der vielen unkastrierten, herrenlosen Katzen kein Einzelschicksal. Auch in diesem Jahr war die “Katzenbabyschwemme” wieder enorm.
Viele kranke Kätzchen wurden auf unseren Pflegestellen gesund gepflegt, sowie an den Menschen gewöhnt, um anschließend in eine neues Zuhause ziehen zu können.
Obwohl bereits Dezember ist, kommen immer noch regelmäßig Hilferufe bei von hochträchtige Katzen, sowie unversorgte, teilweise schwer kranke Herbstkätzchen bei uns an.
Bitte unterstützen Sie uns weiterhin, damit auch Katzen wie Lenita eine Zukunft haben.
Tierfreundliche Grüße
das Team der Tierhilfe Schweinfurt – Katzenschutz in Unterfranken e.V.